#1 Chancen der Digitalisierung in Krisenzeiten

Shownotes

In der ersten Folge von #DigiDUS dreht sich alles um den Krisenmodus. Nicht nur eine Pandemie, wie die durch COVID-19 ausgelöste, sondern auch andere Faktoren lösen Krisen im Mittelstand aus. Die Digitalisierung kann ein Hebel sein, um Krisen frühzeitig zu antizipieren, sich besser auf diese vorzubereiten und gestärkter aus ihnen hervorzugehen. „Die Krise ist ein Weckruf, die Digitalisierung nun massiv voranzutreiben“, sagte Bitkom-Präsident Achim Berg Anfang April 2020 der dpa. Er ist der Überzeugung: „Die aktuelle Situation bietet eine echte Chance, einen Kickstart hinzulegen – und die sollte man nutzen.“

Wie die Stadtsparkasse Düsseldorf ihre mittelständischen Kunden bei der Digitalisierung unterstützt und wie sie im eigenen Haus die Digitalisierung angeht und meistert, erklären Karin-Brigitte Göbel, Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse und Vorstandsmitglied Uwe Baust. Sie haben Fragen zu dieser Folge oder möchten wissen, wie die Stadtsparkasse Düsseldorf Ihnen bei der Digitalisierung zur Seite stehen kann? Dann mailen Sie an digidus@sskduesseldorf.de oder besuchen Sie das Firmenkundenportal der Stadtsparkasse Düsseldorf auf www.sskduesseldorf.de/firmenkunden.

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#DigiDUS: Digitalisierungstrends und Herausforderungen im Mittelstand

#DigiDUS: Ein Podcast der Stadtsparkasse Düsseldorf

#DigiDUS: Rund 39 Millionen Ergebnisse erhalten Sie, wenn Sie Digitalisierung bei Google eingeben. Ist also schon alles zu dem Thema gesagt? Wir, von der Stadtsparkasse Düsseldorf, beantworten diese Frage mit einem klaren „Nein“ – und unserem Podcast #DigiDUS. Mein Name ist Jeannine Malchareck-Wirtz und ich freue mich, Ihnen unseren Podcast zur Digitalisierung im Mittelstand präsentieren zu dürfen. In #DigiDUS erfahren Sie, welche Chancen die Digitalisierung für den Mittelstand bietet und welche Herausforderungen sie mit sich bringt. Wir blicken auf die politische Tragweite der Digitalisierung, auf Cybersecurity, das Potenzial von Daten, auf künstliche Intelligenz und stellen natürlich “Best Practices” vor. Gleichzeitig zeigen wir, wie wir als Stadtsparkasse Düsseldorf den Mittelstand hinsichtlich der Digitalisierung beraten und unterstützen können.

#DigiDUS: In dieser ersten Folge jedoch dreht sich alles um den Krisenmodus. Nicht nur eine Pandemie, wie die durch COVID-19 ausgelöste, auch andere Faktoren lösen Krisen im Mittelstand aus. Die Digitalisierung kann ein Hebel sein, um Krisen frühzeitig zu antizipieren, sich besser auf diese vorzubereiten und gestärkter aus ihnen hervorzugehen. Die Digitalisierung ist bereits seit den 70er Jahren ein Thema und so aktuell wie nie, denn die stetige technologische Weiterentwicklung macht es kleinen wie großen Unternehmen immer einfacher Services oder Prozesse zu digitalisieren, digitale Aspekte in ihre Strukturen zu integrieren oder sich komplett umzustellen. So scheint es zumindest, denn gerade in Krisenzeiten erhöht sich der Digitalisierungsdruck auf Kleinst- und Kleinbetriebe, sowie Mittelständler enorm. Gleichzeitig bieten sie enormes Potenzial.

#DigiDUS: “Die Krise ist ein Weckruf, die Digitalisierung nun massiv voranzutreiben”, sagte Bitkom Präsident Achim Berg Anfang April 2020 der dpa. Man habe sich bisher zu viel Zeit gelassen. Er verweist zudem auf eine Bitkom Umfrage von Anfang des Jahres, die angibt, dass neun von zehn befragten Unternehmen, die damals im Raum stehenden Ausgangsbeschränkungen eher als Chance sehen würden, als ein Risiko. Gleichzeitig gebe aber auch jedes dritte Unternehmen an, Probleme bei der Digitalisierung zu haben. Jetzt hieße es, digitale Infrastrukturen massiv aufzubauen, Geschäftsprozesse umfassend zu digitalisieren und vor allem neue digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln. Der BITKOM Präsident ist der Überzeugung, die aktuelle Situation bietet eine echte Chance einen Kick Start hinzulegen und die sollte man nutzen.

#DigiDUS: Auch die Stadtsparkasse selbst stand und steht durch die COVID-19 Krise vor Herausforderungen, die teilweise durch Digitalisierung angegangen und gemeistert werden können. Durch die Krise sind wir gefordert uns anders als bisher aufzustellen. Karin-Brigitte Göbel ist die Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse Düsseldorf und sie hat das Unternehmen in dieser Krise federführend transformiert.

#DigiDUS: Liebe Frau Göbel, die Krise hat uns alle privat wie beruflich in irgendeiner Form getroffen. Welche Auswirkungen sehen Sie vor allem für die Wirtschaft und die mittelständischen Unternehmen hier in der Region Düsseldorf?

#DigiDUS: „Die Corona Pandemie trifft die deutsche Wirtschaft, vor allem mittelständische Unternehmen, weit schlimmer als in der Finanzkrise 2008. Lassen Sie mich zu einer Umfrage des deutschen Industrie- und Handelskammertages kommen, die aufgezeigt hat, wie viele Unternehmen betroffen sind, und zwar über 90%. Allen voran das Gastgewerbe und die Tourismusbranche und wenn ich jetzt dann einfach mal zu führenden Wirtschaftsforschungsinstituten schauen darf, dann sagen die eine Rezession voraus, die einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes um bis zu 7,5% bedeuten können. Ich glaube das ist auch nicht aus der Welt.“

#DigiDUS: Frau Göbel, waren wir eigentlich als Stadtsparkasse auf einen solchen Krisenfall vorbereitet, oder gab es spontan Nachholbedarf?

#DigiDUS: „Natürlich haben wir einen sogenannten „Pandemieplan“, nach welchem wir in diesen Zeiten arbeiten, aber niemand kann auf eine Pandemie dieses Ausmaßes komplett vorbereitet sein. Zum Glück kann ich sagen, dass wir schon lange in der Stadtsparkasse intensiv daran gearbeitet haben unser Haus stabil für die Zukunft aufzustellen. Wenn ich ehrlich bin, kommt uns das jetzt wirklich zugute. Was zählt dazu heute? Heute leben wir multikanal und unsere Online und Mobile Services werden weiter ausgebaut. Unsere Kunden müssen für viele Abschlüsse gar nicht mehr in die Filiale kommen, sie können diese online oder per Telefon erledigen und außerdem haben wir eine Kultur etabliert, die es ermöglicht uns schnell und unbürokratisch auf neue Situationen einzustellen, was in Zeiten wie dieser von großem Vorteil ist.“

Frau Göbel, wenn ich das noch mal kurz aufnehme, was sie gerade zum Thema Digitalisierung gesagt haben: Was sind denn dann die eigenen, aktuellen Baustellen und Herausforderungen in Bezug auf die Digitalisierung für die Stadtsparkasse Düsseldorf? Vor allem jetzt in einer solchen Krise?

Frau Göbel, wenn ich das noch mal kurz aufnehme, was sie gerade zum Thema Digitalisierung gesagt haben: „Eine ganz besondere Herausforderung in dieser Zeit ist es, unseren Kunden trotz der räumlichen Distanz persönlich nah zu bleiben, aber ich bin überzeugt, dass es uns telefonisch über die sogenannten „Care Calls“ in den vielen persönlichen Telefonaten oder auch online gelungen ist, eine persönliche Nähe zu unseren Kunden aufzubauen. Generell aber, um jetzt Fakten zu nennen, bauen wir unsere digitalen Produkte und Serviceangebote weiter aus, um unseren Kunden ein wirklich verlässlicher und starker Partner zu sein. Den Einsatz von künstlicher Intelligenz erarbeiten wir eng mit unserem Netzwerk zusammen, um dann Kunden auf dem Weg in die Digitalisierung zur Seite stehen zu können und sie zu begleiten, ja um einfach schnell zu sein.“

Frau Göbel, wenn ich das noch mal kurz aufnehme, was sie gerade zum Thema Digitalisierung gesagt haben: Was konnten wir dann bereits nach dieser Zeit für unsere zukünftige Arbeit lernen, also als Stichwort beispielsweise „agiles und mobiles Arbeiten“? Und was können wir davon vor allem für unsere Kunden mitnehmen?

„Das „agile“, ja ich mag sogar sagen, dass super agile teamübergreifende Arbeiten hat gezeigt, dass so extrem vieles möglich ist. Wenn wir uns darauf konzentrieren, was geht und nicht darauf, was nicht geht, dann können wir quasi Berge versetzen. So sind innerhalb von 99 Stunden das Coronavirus Soforthilfeportal für unsere Firmenkunden und auch ein Gutscheinportal entstanden. Die ersten Kundenanträge auf Soforthilfe wurden bereits nach vier Tagen bewilligt. Der Erfolg des Projektes zeigt mir, dass wir wirklich trotz der hohen Arbeitsbelastung und des Zeitdrucks, alle an einem Strang gezogen haben und das obwohl über 60% der Mitarbeitenden mobil gearbeitet haben und dies für viele von uns eine ganz neue Erfahrung und ein ganz neues Umfeld ist. Da bin ich direkt beim nächsten Stichwort: Alles, was wir getan haben, haben wir für unsere Kunden entwickelt. Wir haben sehr viel dazu gelernt. Wir haben einen Quantensprung gemacht in der Weiterentwicklung unseres Hauses. Was jetzt wichtig ist, und darauf kommt es wirklich in den nächsten Wochen und Monaten an, dass wir das Erlernte nutzen, damit wir unsere Regelprozesse verbessern, schneller und kreativer machen können, und so nicht wieder in die Zeit vor Corona zurückgehen.“

Frau Göbel, Sie haben es gerade selbst beschrieben: Die dynamischen Situationen, die Schnelligkeit, die hohe Arbeitsbelastung. Wie nehmen Sie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtsparkasse Düsseldorf in dieser sich stetig verändernden Situation mit?

Frau Göbel, Sie haben es gerade selbst beschrieben: „Wie alle Unternehmen, erleben auch wir in der Stadtsparkasse Düsseldorf einen ständigen Wandel, sowohl organisatorisch als auch kulturell. In dieser Zeit hat insbesondere die Kommunikation einen extrem hohen Stellenwert. Lassen Sie mich da noch einmal tiefer drauf eingehen. In der Corona Pandemie haben wir beispielsweise einen neuen internen Blog ins Leben gerufen, unseren sogenannten „Corona Ticker“, der transparent alle Beschlüsse, alle internen Informationen, aber auch Tipps, Tricks und Ideen zusammenstellt und ebenfalls externe relevante Nachrichten mit hinzu nimmt, um so umfassend jeden einzelnen Mitarbeitenden, jede einzelne Mitarbeitende zu informieren. Es ist glaube ich keine Überraschung, wenn ich hier an dieser Stelle sage, dass das Feedback unserer Mitarbeitenden darauf mehr als überzeugend ist. Die Klickzahlen sprechen für sich.“

Frau Göbel, Sie haben es gerade selbst beschrieben: Und wie profitiert ihrer Meinung nach auch die Stadt Düsseldorf von der Arbeit der Stadtsparkasse in dieser Krisenzeit?

Frau Göbel, Sie haben es gerade selbst beschrieben: „Unser Ziel ist es nun, die regionale Wirtschaft, den Einzelhandel und die Handwerksbetriebe zu unterstützen. Es geht uns darum, Arbeitsplätze und die kulturelle Vielfalt in unserer tollen Stadt Düsseldorf zu sichern um unsere Lieblingsorte, die Cafés, Bars, Kinos oder den Krämer nebenan auch nach der Krise besuchen zu können. Das ist einer der großen Wünsche und da mitzuwirken, das treibt uns jeden Tag an. Wir tragen dazu verantwortlich bei, indem wir als Stadtsparkasse Düsseldorf einerseits unbürokratische finanzielle Soforthilfe bieten und andererseits den Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen, selbst aktiv zu werden. Wir haben mit anderen Partnern zusammen einen Gutscheinportal ins Leben gerufen, über das lokale Einzelhändler, aber auch Dienstleister, ganz unkompliziert Gutscheine für die Zeit nach Corona verkaufen können. Wir bieten das alles kostenlos an. So kann jeder durch den Erwerb von Gutscheinen dazu beitragen, dass wir gemeinsam diese Situation meistern können. Die Stadt profitiert, aber auch wir profitieren durch das gemeinsame Arbeiten mit den vielen Partnern und dem großen Schulter an Schulter an Lösungen suchen.“

Frau Göbel, Sie haben es gerade selbst beschrieben: Vielen Dank Frau Göbel, für diese Einblicke. Nicht nur wir als Stadtsparkasse stehen aktuell vor Herausforderungen, denen wir zu großen Teilen mit digitalen Maßnahmen begegnen können. Auch unsere Kunden im Mittelstand tun dies. Die können wir als Stadtsparkasse hier unterstützen. Genau das, frage ich unser Vorstandsmitglied Uwe Baust, verantwortlich für das Dezernat für den Kunden.

Frau Göbel, Sie haben es gerade selbst beschrieben: Herr Baust, die aktuelle Zeit fordert unsere Kunden in jeder Hinsicht enorm. Was tun wir um kurzfristig in der Krise zu helfen?

Frau Göbel, Sie haben es gerade selbst beschrieben: „Wir sind trotz erzwungener Distanz unseren Kunden und ihren Bedürfnissen nah. Wir lassen niemanden in der Krise allein, unsere Firmenkunden unterstützen wir kurzfristig im Sinne einer Akuthilfe, vor allem bei Liquiditätsengpässen. Schon Anfang März, also vor dem Lockdown, haben wir hier in der Stadtsparkasse Düsseldorf aktiv begonnen unsere Kunden auf die individuellen Auswirkungen der Pandemie anzusprechen. Bis heute haben wir proaktiv fast 4500 Firmenkunden, darauf sind wir wirklich stolz, persönlich angerufen. Mit denen, die Bedarf geäußert haben, haben wir dann zur Liquiditätsüberbrückung in der kurzen Zeit bereits in über 750 Fällen konkrete Anträge, insbesondere für KfW Förderkredite und über 120 Vereinbarungen über Tilgungsaussetzungen, bearbeitet. Ein besonderes Merkmal ist dabei, dass wir neben den Förderkrediten an sich auch eine sofortige hälftige Vorfinanzierung, dieser oft erst nach einigen Wochen fließenden Mittel, anbieten. Mitte März haben wir dazu innerhalb von weniger als einer Woche einen Online Eingangskanal für Liquiditätshilfe Kredite gebaut, der schnell und einfach, das ist meiner Meinung nach ganz wichtig für die Mittelstandskunden, funktioniert. Einen vergleichbaren Eingangskanal finden sie sonst kaum in der deutschen Bankenlandschaft.“

Frau Göbel, Sie haben es gerade selbst beschrieben: Herr Baust, und langfristig? Wie helfen wir denn unseren Kunden den Blick jetzt wieder strategisch nach vorne zu richten?

Frau Göbel, Sie haben es gerade selbst beschrieben: „Nach dem ersten Schock durch COVID-19 sind sich die meisten Kunden sehr wohl bewusst, dass sie sich nun auf strategische Fragen einstellen müssen. Es geht darum zu einer Art neuer Normalität zu finden, in der die Digitalisierung eine viel größere Rolle spielt, als früher. Hier stellen wir gezielt kleinen und mittelgroßen Unternehmen mit einem spezifischen Kreditprogramm, sowie modernsten Zahlungsverkehrslösungen und das alles eben auch mit persönlicher und konkreter Beratung und auch mit unserem großen Partnernetzwerk, zur Verfügung.“

Frau Göbel, Sie haben es gerade selbst beschrieben: Herr Baust, Krisen offenbaren ja auch immer sehr deutlich Nachholbedarf. Wo sollten Ihrer Meinung nach die Wirtschaft und mittelständische Unternehmen jetzt ansetzen? Also was ist sozusagen ein absolutes „Muss“?

Frau Göbel, Sie haben es gerade selbst beschrieben: „Nun zum einen, werden viele sicherlich ihr Liquiditätsmanagement überarbeiten und für die Zukunft definitiv großzügiger, sprich wetterfester gestalten, und auch gestalten müssen. Das ist wirklich ein „Muss“ für die Unternehmer. Außerdem sollten Betriebe ihre Lieferketten analysieren und gegebenenfalls adjustieren. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass nach der Krise wieder mehr in Europa produziert und beschafft wird, zumal sich dies auch auf den ökologischen und gesellschaftlichen immer wichtiger werdenden Aspekt der Nachhaltigkeit einzahlt. Der größte Nachholbedarf besteht aber ganz eindeutig bei der Digitalisierung. Quasi von einem Tag auf den anderen mussten Unternehmen, auch unser Haus, auf mobiles Arbeiten umstellen und Mitarbeitende müssen auf eine funktionsfähige und belastbare Serverstruktur zugreifen können. Der Spruch „Das haben wir doch immer so gemacht“ trägt definitiv nicht mehr. Die Digitalisierung verändert somit auch signifikant und relativ schnell die Bedarfsprofile und Einsatzgebiete für Mitarbeitende.“

Frau Göbel, Sie haben es gerade selbst beschrieben: Viele Unternehmen haben ja jetzt gerade ganz andere Sorgen, als sich um Investitionen in ihre digitale Infrastruktur zu kümmern. Was sagen wir diesen Kunden? Oder wie können wir diesen Kunden jetzt vor allem helfen?

Frau Göbel, Sie haben es gerade selbst beschrieben: „Um Unternehmerinnen und Unternehmer hier zu unterstützen haben wir gemeinsam mit unserem Netzwerkpartner Jungmut einen exklusiven Digitalisierungscheck – zugeschnitten auf kleine und mittelgroße Unternehmen – entwickelt. Wir haben sogenannte KMUs entwickelt. Das ist eine Webanwendung, die im Rahmen eines strategischen Dialogs mit unseren Firmenkundenbetreuern und Firmenkundenbetreuerinnen am Ende ganz konkrete Handlungsfelder Punkt für Punkt entlang der jeweils individuellen Wertschöpfungskette eines Kunden aufzeigt. Anschließend kann dann das Unternehmen daraus Prioritäten ableiten. Also dort, wo die Digitalisierung den größten spezifischen Nutzen stiften kann, ansetzen. Das kann auch ein sich Herantasten an eine überschaubare erste Anwendungslösung sein, wie zum Beispiel die Automatisierung der Zahlungseingänge oder einfacheren administrativen Vorgängen. Für die konkrete Umsetzung vermitteln wir unseren Kunden die zu KMU passenden Ansprechpartner aus unserem großen Netzwerk. Zur Finanzierung haben wir ein Sonderkreditprogramm für Investition in digitale Projekte im weitesten Sinne, generell in innovative Investition, entwickelt. Und wir koppeln diese, last but not least, mit einer Beratung darüber, welche staatlichen Förderprogramme geeignet sind. Im Übrigen bin ich davon fest überzeugt, dass die in Kürze kommenden sogenannten Konjunkturprogramme von Bund und Ländern genau hier in der Digitalisierung ein Schwerpunkt setzen werden. Also den sollten sich chancenorientierte Unternehmer nicht entgehen lassen.“

Frau Göbel, Sie haben es gerade selbst beschrieben: Wir begleiten ja nicht nur unsere Kunden auf dem Weg in die Digitalisierung, sondern müssen das auch in unserem eigenen Haus umsetzen. Wie treiben wir, als Stadtsparkasse Düsseldorf, das Ganze voran?

Frau Göbel, Sie haben es gerade selbst beschrieben: „Ja, das ist ein ganz wichtiger Punkt. In unserem eigenen Haus haben wir beispielsweise im vergangenen Jahr die Netzwerkstatt gegründet. Hier erleben Crossfunktionale Teams neue Formen der Zusammenarbeit und dies in einer ganz anderen Geschwindigkeit und mit einem viel besseren bereichsübergreifenden wechselseitigen Verständnis, als früher. Wir werden, darauf aufbauend, ab diesem Jahr gezielt unseren Multikanalvertrieb im Firmenkundengeschäft ausbauen, durch Investitionen in mediale Angebote, sprich in unser Internetangebot, sowie in telefonische Business Service Dienstleistungen. Wir haben dabei als erste Sparkasse in Deutschland ein Firmenkundenportal ins Netz gestellt. Wichtig ist, dass wir dabei für unsere kleinen und mittelgroßen Firmenkunden, also anders als viele Wettbewerber aus dem Kreis von Geschäftsbanken, direkt Banken und Fintechs, in ganz klaren Abgrenzungen auch mit unserem stationären Vertrieb vollumfänglich, in der parallel persönlichen Betreuung, hier vor Ort bleiben. Der Kunde ist also derjenige, der entscheidet, wann er welchen der drei Kanäle stationär, medial oder telefonisch nutzen möchte. Wir schauen aber auch immer über den Tellerrand hinaus. Wir sind zum Beispiel am Venture Capital Fonds von Capnamic Ventures beteiligt und haben darüber einen tiefen Einblick in die Startup-Szene und auf innovative B2B Geschäftsmodelle bekommen. Und dieses Netzwerk öffnen wir auch systematisch für unsere Firmenkunden, um sie mit aufstrebenden Startups zusammenzubringen. Das Ziel ist dabei, dass die Teilnehmenden konkrete Impulse für ihr eigenes Geschäftsmodell mitnehmen, um sich dann zukunftssicher aufzustellen.“

Meine letzte Frage, Herr Baust, ist eher eine persönliche: Wie geht es Ihnen nach fast drei Monaten, die wir jetzt schon mit der COVID-19 Pandemie leben müssen?

Meine letzte Frage, Herr Baust, ist eher eine persönliche: „Ich denke, vielen Mitarbeitenden und auch mir ist in diesen Zeiten noch mal klar geworden, wozu wir eigentlich diesen Beruf ergriffen haben und warum er uns so erfüllt. Und auf die Gefahr hin, dass das jetzt pathetisch rüberkommt, aber ich meine das ganz ernst, wir liefern den Kunden unterschiedlichster Branchen und Größe in ganz konkreter und höchstpersönlicher Art und Weise Kreditmittel, Know-how Netzwerk und tragen so unmittelbar zur Stärkung unserer Wirtschaft und unserer Heimatregion bei. Wir sind in der Corona Krise maßgeblicher Teil der Lösung. Das ist es, was uns antreibt. Das ergibt für uns alle sehr viel Sinn und das ist es, was uns hier motiviert.“

Meine letzte Frage, Herr Baust, ist eher eine persönliche: Vielen Dank auch an Sie, Herr Baust, für das spannende Gespräch. Wir sehen also, die COVID-19 Pandemie stellt nicht nur unser Privatleben auf den Kopf, sondern sorgt auch für wirtschaftlichen Krisenmodus. Die Digitalisierung kann helfen, Geschäftsmodelle trotz Krise weiterzuführen, bzw. abzuändern, sodass sie sich an die aktuelle Lage anpassen. Aber auch langfristig wird diese Krise erheblichen Einfluss auf die Digitalisierung im Mittelstand haben. Laut Prognosen kann sie eine echte Chance sein.

Meine letzte Frage, Herr Baust, ist eher eine persönliche: Wenn Sie gerade vor ähnlichen Herausforderungen stehen, die wir in unserer Folge beschrieben haben und Sie Unterstützung brauchen oder Fragen haben, wir bei der Stadtsparkasse Düsseldorf beraten Sie gerne. Schauen Sie dafür einfach auf unserem Firmenkundenportal unter www.sskduesseldorf.de/firmenkunden vorbei.

Meine letzte Frage, Herr Baust, ist eher eine persönliche: In einer der nächsten Folgen von #DigiDUS beleuchten wir das Thema Cybersecurity und widmen uns den Herausforderungen in der Krise speziell für Familienunternehmen. Bis dahin bleiben Sie bitte gesund und wir freuen uns, wenn Sie dann wieder zu hören.

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