#11 Auswege aus der Energie-Preisspirale – Wie Unternehmen gegensteuern.

Shownotes

Der Mittelstand in der Energie-Preisspirale - Worauf müssen sich Unternehmen einstellen? Wie können sie gegensteuern? Welche (digitalen) Lösungen erleichtern ein energiesparsames Wirtschaften? Stadtwerke-Vorstand Hans-Günther Meier berichtet von Maßnahmen und Kooperationen, die Auswege bieten könnten.

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Intro: #DigiDus Digitalisierungstrends und Herausforderungen im Mittelstand. Ein Podcast der Stadtsparkasse Düsseldorf.

Jeannine Malcherek-Wirtz: Ja, herzlich willkommen zu einer neuen Folge von #Digidus, heute zu einem Thema, das für Unternehmen in Düsseldorf nicht aktueller sein könnte. Auf welche Energiekosten muss sich der Mittelstand in Düsseldorf jetzt eigentlich einstellen? Und was können Unternehmerinnen und Unternehmer tun, um drastische Spitzen im Kostenanstieg zu vermeiden? Keine Fragen für #DigiDus? Doch, auf jeden Fall. Denn die Digitalisierung spielt auch hier eine wichtige Rolle. Zum Beispiel in der Preisfindung an den Strom- und Gas-Börsen oder auch bei der intelligenten Steuerung von Energieproduktion und -verbrauch. Deswegen habe ich mir einen Eddy geschnappt und bin mit dem Elektroroller zu den Stadtwerken gefahren. Hier erwartet mich heute Hans-Günter Meyer zum Gespräch. Er verantwortet im Vorstand der Stadtwerke Düsseldorf unter anderem die Bereiche Finanzen und Controlling. Er ist seit über 26 Jahren in der Energiewirtschaft tätig und ich freue mich wirklich sehr, dass er sich heute für ein Gespräch mit uns in der aktuellen Situation Zeit genommen hat. Mein Name ist Jeannine Malcherek-Wirtz. Herzlich willkommen zu #DigiDus.

Jeannine Malcherek-Wirtz: Herzlich willkommen Herr Meyer bei unserem Podcast #DigiDus. Ich freue mich sehr, dass Sie sich für uns heute Zeit genommen haben in tatsächlich, ja sehr herausfordernden Zeiten. Am 23.06. wurde die Alarmstufe des "Notfallplan Gas" in Deutschland ausgerufen. Dann kam die Gas-Umlage, die dann doch nicht kam. Jetzt gibt es Hilfspakete von 200 Milliarden €. Sie sind schon so lange in der Energiewirtschaft tätig. Hätten Sie je gedacht, dass es mal zu so einer Situation kommt?

Hans-Günther Meier : Ehrlich gesagt nicht. Die Kombination aus aus Mangel-Lagen und Preisanstieg und das Überschwappen auch in den Strommarkt – in der Form hätte ich mir das nicht vorstellen können, muss ich sagen. Das ist schon eine Entwicklung, die ist beispiellos. Umgekehrt muss man sagen: Dadurch, dass ich schon so lange in der Energiewirtschaft bin, ist es vielleicht ganz gut, wenn man verschiedene Entwicklungen der Vergangenheit zusammenbringen kann und versuchen kann, dann mit der Situation besser umzugehen.

Jeannine Malcherek-Wirtz: Wo Sie das gerade sagen. Helfen Sie uns doch noch mal ein bisschen, die Dinge, vor allem die aktuellen Entwicklungen, einzuordnen. Vor allem aus Sicht auch von Unternehmen ist das teilweise gar nicht so einfach. Was bedeuten denn die aktuellen Entwicklungen auf dem Strom- und Gasmarkt für Düsseldorfer Unternehmen?

Hans-Günther Meier : Also ich würde es mal ein bisschen auseinandernehmen, damit wir verstehen, über was wir hier reden. Wir reden auf der einen Seite über das Thema Versorgungssicherheit, also wir reden über die ganz einfache physische Frage: Haben wir noch genug Gas und haben wir noch genug Strom zur Verfügung, um unsere Haushalte zu beheizen? Dass das Licht angeht in den Wohnungen und natürlich auch, um die Prozessewärme und die Industrie zu betreiben. Das ist die eine Seite: Versorgungssicherheit. Und die andere Seite, die damit kombiniert ist, ist das Thema Preise. Ich glaube, wir sehen im Moment einen historischen Preisanstieg, den wir so noch nicht gesehen haben. Wir haben nicht nur eine Verdoppelung, sondern wir haben eine Verzigfachung der Preise und das nicht nur der unmittelbaren Rohstoffe wie Gas oder Öl, genauso wie wir erleben, sondern eben auch der daraus produzierten Rohstoffe wie Strom. Das sind die zwei Elemente, die auf die Haushaltskunden und die Privatpersonen, aber auch die Industrie einwirken. Wenn wir uns die die Versorgungssicherheit vielleicht zuerst mal anschauen, dann müssen wir in der Tat sagen, dass es knapp werden kann im Winter. Und wir haben auch schon Maßnahmen ergriffen, wir, die Unternehmen und die öffentlichen Haushalte. Wenn Sie zum Beispiel durch die Stadt gehen, werden sie sehen, dass vieles nicht mehr beleuchtet ist. Viele öffentliche Gebäude sind nachts nicht mehr beleuchtet und viele Haushalte, glaube ich, sind auch dabei mit dem Sparen. Und das ist auch ein ganz wichtiges Element. Wir müssen Energie sparen, damit wir gut durch den Winter kommen. Die 20 % sind gesetzt und dazu sind alle aufgerufen, die Industrie wie natürlich auch die Haushalte. Also das ist die eine Seite, und wie gesagt, die andere Seite, die uns große Sorgen macht, ist eben die finanzielle Belastung. Das ist in den Haushaltsbereichen eine Belastung, wo wir einfach sagen müssen, da fragen wir uns wirklich, ob das Menschen noch bezahlen können, den Preis für Energie. Und bei der Industrie ist es so, dass gerade energieintensive Branchen unglaubliche Kosten haben für die Produktion ihrer Güter und sich dann auch die Frage stellt, ob sie dann überhaupt ihre Produktion noch weiterführen können.

Jeannine Malcherek-Wirtz: Was sind so die relevanten Faktoren für diese Preisfindung? Wovon hängt das ab?

Hans-Günther Meier : Also zunächst mal muss man sagen, wir sind ja kein Land, was originär die ganzen Rohstoffe produziert und hat. Das heißt, die Dinge werden importiert, also Gas und Öl werden importiert und das sind knappe Güter. So, das muss man einfach so sehen, das heißt, die werden an Weltmärkten gehandelt und die Preise werden eben entsprechend der Menge gebildet. Und natürlich ist da viel Politik mit dabei. Natürlich ist da viel Spekulation und Sorge mit dabei. Aber im Kern muss man sagen, wenn eben keine Lieferungen des Erdgases aus Russland mehr kommen, was komplett an unser Pipeline-System angeschlossen ist, was komplett über 50 % der deutschen Lieferungen ausmacht, dann liefern nur noch andere. Wir haben eine Verknappung von Leitungen, von Gas und dann geht der Preis natürlich durch die Decke und auch der Preis für die zukünftige Energie. Das ist ja auch immer ein bisschen die Zukunftserwartung. Wird es besser werden? Aus welchen Gründen wird es besser werden? Und wenn man da keine Effekte sieht, dann bleibt der Preis hoch. Das ist, glaube ich, der Gasmarkt beschrieben und der Ölmarkt genauso, weil auch große Teile des Öls aus Russland kommt, aus Raffinerien, die zum Teil auch im russischen Besitz sind und waren. Wenn wir den Strommarkt anschauen, haben wir eine etwas andere Situation. Zunächst mal ist es so, dass wir sehr knapp sind in der Stromproduktion. Die Erneuerbaren sind im Ausbau noch nicht da, wo sie sein sollten. Und wir haben einen europäischen Strommarkt. Das heißt, Verknappungen in anderen Ländern führen unmittelbar dazu, dass Exporte erfolgen und dass der Strom dorthin verkauft wird, wo er gebraucht wird, wo die Preise hoch sind. Und da muss man einfach sagen, dass im Moment die Situation so ist, dass auf Monate noch ungefähr die Hälfte der französischen Kernenergieflotte nicht am Netz ist und der Strom deshalb großteils nach Frankreich fließt. Der eine oder andere wird es vielleicht in den Nachrichten gesehen und gehört haben, dass der französische Staatspräsident ja auch mit unserem Kanzler ein Abkommen geschlossen hat, dass wir eben Strom liefern und die Franzosen dann in sicherlich deutlich geringerem Umfang auch Gas liefern. Das ist ein wesentlicher Preisbildender Effekt. Und natürlich ist es dann auch so, dass, wenn Strom knapp ist, es nur durch Kraftwerke in Deutschland produziert werden kann, die sehr kurzfristig verfügbar sind, wie zum Beispiel Gaskraftwerke und deren Produktion dann natürlich durch den hohen Gaspreis auch wieder entsprechend teuer ist.

Jeannine Malcherek-Wirtz: Was würden Sie sagen? Worauf müssen sich denn dann Düsseldorfer Unternehmen so mittel- und langfristig einstellen? Also ich weiß, Prognosen sind immer schwierig, aber was würden Sie dazu sagen?

Hans-Günther Meier : Preisprognosen sind in der Tat schwierig. Für den mittelfristigen Bereich sind sie relativ einfach, weil wir ja Terminmärkte haben in Strom und in Gas, die aber aus meiner Sicht natürlich auch ein Stück weit von der Unsicherheit getrieben sind. Das heißt, eine langfristige Strategie würde ich im Moment auf Basis der Preissignale, die Sie an den Börsen sehen, nicht aufbauen. Um langfristig was sagen zu können, muss man sich überlegen, bis wann Frankreich wieder normale Zustände im Strom hat und bislang wir unser Importproblem aus Erdgas gelöst haben. Das sind so die Punkte, aber ich denke die nächsten 2 bis 3 Jahre werden wir mit dieser Knappheit leben müssen, werden mit hohen Preisen leben müssen. Ich glaube nicht, dass sie ganz so hoch bleiben, aber im Kern ist das natürlich ein Stück weit Spekulation. Man muss dazu auch wissen, dass die Preise, die man sieht, natürlich nur für einen geringen Teil der Menge wirksam sind, weil ein Großteil der Preise sind ja auf Dauer eingekauft, auf Termin eingekauft und wirken auch in anderer Form. Also unsere Haushaltskunden zahlen natürlich noch lange nicht den Preis, der an den Börsen zu sehen ist, sondern sie profitieren von unserer langfristigen Einkaufspolitik.

Jeannine Malcherek-Wirtz: Ja, ich weiß, dass ich Ihnen jetzt eine Frage stelle, die sicherlich sehr, sehr schwierig ist zu beantworten, aber ich stelle Sie trotzdem. Was, und wenn wir jetzt noch mal den Blick auch auf Unternehmen und die Düsseldorfer Unternehmen richten, was empfehlen Sie Düsseldorfer Unternehmen derzeit, was sie tun können gegen diese rasant steigenden Preise? Also was können Sie jetzt tun? Was können Sie perspektivisch tun und was sagen Sie auch, welche Rolle spielt für Unternehmen die Digitalisierung dabei?

Hans-Günther Meier : Ich glaube, die Unternehmen sind schon hier sehr, sehr gut, was ihre Prozesseffizienz anbelangt. Trotzdem ist das immer ein Thema. Sie müssen sich ihre Prozesse anschauen, Sie müssen sich anschauen, wie Sie Ihre Energie in den Prozessen verwenden und wie Sie das optimieren können. Schweren Herzens, muss ich sagen, muss man natürlich auch prüfen, ob es im Moment andere Energieträger gibt, mit denen man auch produzieren kann. Also das Stichwort Umstieg auf Öl. So schlimm das auch CO2-mäßig ist, muss man sich anschauen im Moment. Das ist zumindest ein Backup. Und dann kann man sicherlich auch noch mal das Thema Energieeinsparungen diskutieren. Gerade im Verwaltungsgebäude ist da vieles zu tun und wir stehen da als Stadtwerke sehr gern zur Verfügung, da zu helfen. Die Firmen wissen sehr gut, wie ihre Prozesse sind, aber Thema "Energie", glaube ich, da sind wir Experten und können dann auch helfen, können was zu den Marktpreisen und Börsenpreisen sagen. Und da wo feste Mengen eingekauft sind, können wir auch helfen, die rück zu verkaufen. Dann kann vielleicht auch die Firma die eine oder andere finanzielle Entlastung mit uns zusammen realisieren. Ist übrigens etwas, was der Gesetzgeber jetzt auch aufgesetzt hat, dass wir die Unternehmen in die Richtung beraten. Und das tun wir auch sehr gerne.

Jeannine Malcherek-Wirtz: Das hat ja auch mit der Resilienz der Unternehmen zu tun. Wir haben es gesehen, Es war Corona. Da ging es schon darum, Welche Unternehmen sind resilient aufgestellt? Das ist jetzt sicherlich bei der Energiefrage auch so, Was sagen Sie denn? Was kann es denn vielleicht auch zukünftig für andere Quellen geben, um das Thema Energie, Gas und Strom zu beziehen?

Hans-Günther Meier : Also wir sind ja insgesamt in Deutschland auf dem richtigen Weg. Wir müssen weg von den fossilen Brennstoffen, wir müssen hin zu den Erneuerbaren und das ist für Strom, aber auch für Gas, was sie natürlich auf Dauer nicht 100 % ersetzen können. Aber das ist eine wesentliche Aufgabe. Das heißt, wir dürfen, auch wenn wir jetzt eine Krise zu bewältigen haben, auch wenn wir jetzt Kohlekraftwerke anschalten, Auch wenn wir jetzt Braunkohlekraftwerke aus der Reserve holen, dürfen wir den langfristigen Weg nicht verlassen. Wir müssen parallel auch investieren in Erneuerbare. Unternehmen müssen investieren, Privatleute müssen investieren. Wir müssen da weitergehen an der Stelle, denn sonst haben wir eine Dauerkrise. Also der grundsätzliche Weg - Ich kann mich noch gut erinnern, wie Herr Habeck das auch verkündet hat, unmittelbar nach Übernahme der Funktion - den dürfen wir nicht verlassen. Wir dürfen das nicht aus dem Blick verlieren, auch wenn im Moment natürlich für die nächsten zwei Winter die Krisenbewältigung im Vordergrund steht. Das heißt, wir müssen eben schauen, dass wir mit Erneuerbaren im Strommarkt sehr stark aktiv sind. Wir müssen schauen, dass wir im Wärmemarkt natürlich Energieeinsparung, Wärmedämmung, wir werben hier sehr für die Fernwärme, weil wir natürlich die Fernwärme sehr ökologisch produzieren können. Und das ist natürlich dann auch eine wunderbare Art der Wärme ist. Also das müssen wir auf jeden Fall weiter tun.

Jeannine Malcherek-Wirtz: Sie haben ja gerade eben ein Stichwort gegeben, dass wir den langfristigen Pfad, den dürfen wir nicht aus den Augen verlieren. Ich habe jetzt kürzlich gelesen, dass ja das Düsseldorfer Unternehmen Henkel mit Ihnen zusammen kooperiert, dass ja die industrielle Abwärme in das Fernwärmenetz der Stadtwerke gespeist werden soll. Mit dem Blick auf diese Kooperation in Sachen auch Klimaschutz und erneuerbarer Energien und alternativer Energiequellen. Was würden Sie sagen aus Ihrer Sicht? Wie wichtig sind genau solche Kooperation, solche Partnerschaften auf Stadtebene zwischen den Unternehmen? Vor allem auch vor dem Hintergrund, dass es ja heißt, Düsseldorf soll 2035 auch klimaneutral sein.

Hans-Günther Meier : Also das ist, glaube ich, genau der Punkt. Wir brauchen da kluge Ideen. Wir brauchen ein kluges Zusammenwirken von allen Akteuren, damit wir das schaffen. Das Beispiel "Henkel" ist ja ein ganz tolles Beispiel, weil wir einerseits ein renommiertes Industrieunternehmen haben, was hier ein Produktionsstandort hat, was auch eigene Erzeugungsanlagen hat für Energie und das im Wesentlichen für Prozesse Wärme einsetzt. Und diese Prozesswärme, die ist für das Unternehmen wichtig. Die hat aber eine Abwärme, die nicht genutzt wird. Und wir haben als erste in dem großen Stil gesagt, wir können die doch ins Fernwärmenetz reintun. Und damit haben wir unsere Fernwärme eben erwärmt, weil dort niedrige Temperaturen notwendig sind. Aber es ist immer noch nutzbar, die sogenannte Abwärme, und das ist die Idee hinter dem Projekt mit Henkel. Das hat relativ lang gedauert, weil es auch technisch nicht anspruchslos ist. Und da bin ich auch sehr dankbar, dass Henkel das mit uns macht. Da sind einige Umbauten nötig. Auch wir müssen im erheblichen zweistelligen Millionenbereich investieren, damit das funktioniert. Aber es ist eine geniale Möglichkeit, die Fernwärme grün zu bekommen, denn diese Abwärme fällt ja quasi CO2-neutral an, weil die Wärme ja schon genutzt wird oder die die Prozessenergie bei Henkel. Also insofern ist das ein tolles Beispiel, wie man mehrere Dinge miteinander verbinden kann. Erstens kann man die regionale Wirtschaft zusammenbringen, finde ich sehr spannend. Zweitens kriegen wir Ökologie und Ökonomie zusammen. Natürlich muss investiert werden, aber dann fällt die Energie quasi kostenlos an Ja, es ist ein Abfallprodukt. Und wir erreichen gemeinsam in Kooperation unsere Klimaziele. Und ich kann nur sagen, die CO2 Emissionen werden dafür im Jahr mit 6500 Tonnen reduziert. Das ist ein gewaltiger Betrag und da freuen wir uns sehr drüber. Wir freuen uns auch sehr darüber, will ich sagen, dass der Staat das mit subventioniert. Also wir haben Fördermittel erhalten, das ist auch gut so, das braucht man auch bei der Investitionshöhe. Aber ich glaube, das wird sich langfristig auf jeden Fall auszahlen. Und je mehr solche Modellfälle wir haben, umso eher, umso schneller kriegen wir unsere Fernwärme auch grün und Ökologie CO2 frei oder sehr CO2 gemindert produziert. Also wie gesagt ein tolles Beispiel und es ist natürlich auch ein wichtiger Schritt, weiterhin eine lebenswerte Stadt, in der noch ein Industriestandort ist, in der Ein Dienstleistungsstandart ist, in der Menschen aber auch sehr gut leben können unter guten ökologischen Bedingungen.

Jeannine Malcherek-Wirtz: Da möchte ich trotzdem noch einmal ganz kurz einhaken, weil ich das so wichtig finde, dass Sie gesagt haben, dass es eben hier auch darum geht, die regionale Wirtschaft zusammenzubringen. Was braucht es denn aus Ihrer Sicht, dass diese Kooperationen, diese Partnerschaften erfolgreich sind?

Hans-Günther Meier : Also einmal braucht es einen langen Atem, weil ja jeder so sein eigenes Segment hat, sein eigenes Business hat. Und da braucht man viel Geduld und man muss viel miteinander reden, man muss sich viel treffen. Und da ist Düsseldorf eine wunderbare Stadt, weil sie auch viele Möglichkeiten anbietet, in denen man sich treffen kann. Denn da müssen Vorurteile abgebaut werden, da müssen Ideen getauscht werden, da muss Kreativität dazukommen, da müssen technische Voraussetzungen geschaffen werden. Also ich glaube, dieser Austausch ist unerlässlich. Zu dem Austausch gehört aber auch eine gewisse Organisation, eine fruchtbare Umgebung. Ich glaube, die Stadtverwaltung und alle Behörden, die wir hier haben, die bieten das an, die fördern das. Die stehen mit Hilfe zur Verfügung, die stehen dem nicht im Weg. Das ist, glaube ich, ein guter Standort dafür. Und dann braucht es natürlich am Ende auch Kapital und Geld. Und da muss ich sagen, sind wir natürlich auch in einer privilegierten Situation, weil wir hier mit mit der Stadtsparkasse ein sehr erfolgreiches großes Bankunternehmen haben, was solche Projekte auch immer gern mit unterstützt, weil die haben ja eine gewisse Größe, dass die ganz großen Banken sagen, das interessiert uns noch nicht und so mittelständische wie die Sparkasse können das eigentlich wunderbar machen. Also das muss auch zusammenkommen.

Jeannine Malcherek-Wirtz: Ja, sehr, sehr spannend. Wir sind jetzt schon wieder fast am Ende des Podcasts. Das geht immer sehr, sehr schnell. Zum Abschluss stelle ich meinen Gästen immer ganz gerne noch eine persönliche Frage, vor allem, wenn es auch um das Thema Digitalisierung geht. Sie haben das eben auch schon gesagt. Was auch Energiemanagement angeht, spielt die Digitalisierung noch mal eine ganz wesentliche Rolle. Daher meine Frage jetzt an Sie, Herr Meyer, gibt es so dieses eine, ich sage mal digitale Tool, diese eine App, ohne die Sie in Ihrem persönlichen Leben nicht mehr auskommen möchten?

Hans-Günther Meier : Also es gibt ganz viele Apps, die, die einem das Leben leichter machen. Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal eine Reise gebucht habe, ohne auf eine bestimmte App eines Anbieters zu drücken, den ich jetzt nicht nenne, den wir alle kennen. Aber mir ist wichtig die Nachrichtenversorgung und die Informationsversorgung und da gibt es, da mache ich gern Werbung dafür, weil es öffentlich-rechtlich ist, zwei tolle Apps, Einmal die Tagesschau-App, die ich nutze, inklusive der Nachrichten und Wirtschaftsnachrichten. Da hat man eine gewisse Qualität der Informationen und auch eine gute Geschwindigkeit. Und zum Entspannen kann ich sehr die ARD Audiothek empfehlen. Da gibt es tolle Podcasts drin.

Jeannine Malcherek-Wirtz: Wunderbar. Da waren wir schon beim Podcast-Thema. Ja, Herr Meyer, vielen, vielen Dank an dieser Stelle. Das war wirklich sehr spannend, dass Sie uns geholfen haben, die Dinge noch mal neu einzuordnen, was es auch für vor allem eben jetzt Düsseldorf und auch Düsseldorfer Unternehmen und für die nächsten ein, zwei sicherlich noch sehr herausfordernden Jahre bedeuten wird. An dieser Stelle vielen, vielen Dank, dass Sie uns Rede und Antwort gestanden haben.

Hans-Günther Meier : Vielen Dank für die Einladung und lassen Sie uns im Gespräch bleiben.

Jeannine Malcherek-Wirtz: Das tun wir. Die kommenden Monate bleiben auf jeden Fall spannend. Wir können heute noch nicht sagen, auf welchem Niveau die Energiepreise in zwei, drei oder sechs Monaten liegen werden, aus welchen Ländern wir zukünftig unser Gas beziehen werden und ob sich neue Energiequellen erschließen lassen, um mittel-und langfristig unabhängiger zu sein. Die Stadtwerke Düsseldorf zum Beispiel arbeiten an Lösungen, die uns gemeinsam auf diesem Weg voranbringen werden, obwohl wir in Deutschland nur über wenige der klassischen Ressourcen verfügen. Wichtig ist, wiir können mitmachen. Denn eins wissen wir, Das Energiesparen gehört zu den wichtigsten Ressourcen, die wir derzeit haben. Durch ein intelligentes, digitales Energiemanagement können Unternehmen einen wichtigen Stellhebel in ihrer Kostenstruktur bewegen. Und parallel dazu arbeiten unsere Energieversorger und andere große Player am Wirtschaftsstandort Düsseldorf daran, extreme Preisspitzen zu vermeiden. Zum Beispiel, indem sie Energie durch Kooperation miteinander effizient für uns alle nutzbar machen und dadurch die Versorgungssicherheit stärken. Auch in der nächsten Podcastfolge von # Digidus geht es um Sicherheit. Seien Sie gespannt auf unseren Gast, der sich für unsere digitale Sicherheit stark macht. Und nicht vergessen, alle unsere Podcast Folgen können Sie noch mal nachhören bei uns auf der Website der Stadtsparkasse Düsseldorf unter www.sskduesseldorf.de/podcast und Sie finden dort auch viele weitere Infos und Tipps zum Thema Digitalisierung im Mittelstand. Wir freuen uns, wenn Sie auch bei der nächsten Folge wieder zuhören.

Outro: # Digidus - Digitalisierungstrends und Herausforderungen im Mittelstand. Ein Podcast der Stadtsparkasse Düsseldorf.

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